Vorbericht: Runde 21 – WAC (H)

[dropcap]M[/dropcap]atchball! Die Austria empfängt im letzten Heimspiel des Grunddurchgangs den Wolfsberger AC in der Generali-Arena und könnte dabei unter Umständen den Einzug in das obere Play-Off fixieren, um ein Entscheidungsspiel in der Südstadt eine Woche später zu vermeiden. Auch wenn die Kärntner womöglich nicht zu den traditionell ganz großen Namen der Bundesliga gehören, gastiert am Sonntag ein Topteam in Wien-Favoriten, denn der WAC ist aktuell Tabellenzweiter und somit auch längst fix im oberen Play-Off.

Die Austria kämpft um ebendieses Play-Off und somit noch ein Wiedersehen mit dem WAC. Apropos Play-Off, apropos Wiedersehen: Ende Mai, im Kampf um die Qualifikation für die UEFA Conference League, trafen die Veilchen ebenso auf den WAC, feierten zuhause einen 3:0-Heimsieg und waren dabei so souverän wie selten in der Saison. Auch das Rückspiel in Kärnten konnte Violett gewinnen (2:1), nicht hingegen das erste Aufeinandertreffen der aktuellen Saison (1:0-Niederlage in Wolfsberg).

Seit dem Play-Off-Sieg gegen den WAC hat sich bei der Austria vieles verändert. Von der Startelf, die am 30. Mai 2021 am Wolfsberger Rasen stand, werden dieses Mal voraussichtlich nur drei bis vier von Beginn auflaufen: Pentz, Suttner und Martel gewiss, Djuricin womöglich.

Kaderupdate

Auch wenn Manfred Schmid zuletzt zwei Mal in Folge die idente Elf auf das Feld geschickt hat und diese eine große Bewerbung für ein drittes Mal abgab, hat der Austria-Trainer mehrere Varianten. Das liegt insbesondere an der Rückkehr von Marco Djuricin, dessen Fitness sich der Startelf annähert, und Muharem Huskovic, der genesen in den Kader zurückkehrt. Vesel Demaku und Florian Wustinger werden diesem noch nicht angehören, sondern weiter ausfallen. Lucas Galvão wird sehr wohl im Kader stehen, anders als Martin Pecar, der in der vergangenen Woche bei den Young Violets debütierte und für ebendie auch gegen den GAK auflief. Weiterhin kein Thema sind Dominik Fitz, Tristan Hammond und Ziad El-Sheiwi. Wieder fit, aber vorerst bei den Young Violets sind Can Keles und Filip Antovski.

Für FAK-Coach Schmid ergeben sich somit drei Optionen:

  • Zum dritten Mal in Folge die selbe Startelf, also eine 4-2-3-1-Formation, in der Ohio und Grünwald an vorderster Front auflaufen.
  • Eine andere Option wäre die selbe Formation, aber positionstreue Wechsel. Sollten Djuricin und Huskovic fit genug für einen Startelf-Einsatz sein, könnten sie Ohio und/oder Grünwald in der Startelf ersetzen. Ein positionstreuer Wechsel könnte auch Galvão an der Stelle von Handl sein, wenngleich der Steirer zuletzt sehr gut performte und wohl nicht aus der ersten Elf fallen wird.
  • Eine dritte Möglichkeit wäre eine andere Formation, nämlich ein 5-3-2, das besonders Galvão sehr entgegenkommen würde. Das würde dazu führen, dass er in die Startelf rücken würde, wohl am ehesten statt Grünwald.

Die Youngstars Dario Kreiker und Romeo Vucic, die zuletzt eingewechselt wurden, werden diesmal um einen Platz im 18-Mann-Matchkader zittern müssen. Wenn Huskovic in den Kader zurückkehrt, muss zumindest einer der beiden Youngsters weichen. Der 19-jährige Leo Ivkic rutschte bereits in der Vorwoche erstmals seit August aus dem Matchkader und sammelte bei den Young Violets Spielpraxis, so wohl auch in dieser Woche, wenn die Jungveilchen in Graz beim GAK gastieren.

Fix in der Startelf: Matthias Braunöder, zuletzt Schlüsselspieler

Ausgangslage

Austrianer, die der Mathematik nicht so gut gesonnen sind, haben für das anstehende Wochenende eine entspannte Lage: sie müssen kaum rechnen oder kalkulieren. Die Austria hat es ganz in der eigenen Hand, in welchem Play-Off sie die restliche Saison verbringt. Mit einem Heimsieg gegen den WAC hätte die Austria jedenfalls sehr gute Karten, womöglich könnte ein Einzug in das obere Play-Off auch bereits fixiert werden.

Mit einem Unentschieden oder einer Niederlage würde das letzte Spiel des Grunddurchgangs in der Südstadt definitiv zu einem Entscheidungsspiel werden, wenngleich die Austria auch dann mit einem Sieg beste Karten im Kampf um die Top 6 hätte.

Wir waren um nichts schlechter als der WAC. Dem WAC hat das 1:0 in die Karten gespielt. Wir waren dann in der zweiten Halbzeit spielbestimmend, haben aber leider unsere wenigen Chancen nicht genutzt. Wir waren nicht zwingend genug.
Manfred Schmid nach der 1:0-Niederlage in Wolfsberg im Herbst auf Sky

Rahmenbedingungen

Die Pandemie wurde in Österreich schon öfters für beendet erklärt. Inzwischen merkt man beim Besuch der Generali-Arena tatsächlich nur mehr an der 3G-Regel etwas von COVID-19, aber sowohl Zuseherbeschränkungen als auch die Maskenpflicht sind inzwischen Geschichte. Dementsprechend könnten bis zu 15.000 Fans nach Wien-Favoriten kommen. Ganz so viele werden es wohl nicht, aber für eine gut gefüllte Generali-Arena ist allein durch eine Ticketaktion mit zwei Freikarten für alle Abonnenten definitiv gesorgt und es könnte zum dritten Mal in dieser Saison eine fünfstellige Besucherzahl durchgesagt werden (aktuell Platz 1: 11.035 Fans beim Wiener Derby im August, Platz 2: 10.135 Fans beim Heimspiel gegen Salzburg im November). Freitag-Mittag waren über 9.000 Eintrittskarten abgesetzt.

Ende Februar werden nicht Schnee und Kälte ein Thema sein, sondern abermals wartet frühlingshaftes Wetter mit Sonne, wenig Wolken und rund 8 Grad Celsius – also bestes Fußballwetter am Rasen und mit der richtigen Jacke durchaus auch auf der Tribüne. Die Anpfiffzeit 17 Uhr macht die Begegnung zu einem Flutlichtspiel.

Schiedsrichter des Spiels ist der Salzburger Sebastian Gishamer. Der 33-jährige FIFA-Schiedsrichter wird in der laufenden Bundesliga-Spielzeit zum achten Mal auflaufen, dabei zum zweiten Mal bei einem Austria-Spiel. Dabei holte die Austria ein 2:2-Remis in Graz (22. August), zudem leitete er das Ausscheiden im ÖFB-Cup (5:6 n. E. in Kapfenberg). Insgesamt pfeift Gishamer die Veilchen bereits zum 17. Mal, wobei die bisherige Bilanz 4-4-8 deutlich negativ ist. In der Generali-Arena war Gishamer zuletzt am 7. März 2021, als vor leerem Haus das Wiener Derby torlos endete. Assistiert wird ihm vor Ort von Jasmin Sabanovic (Südtribüne), Markus Reichholf (Nordtribüne) und Markus Hameter (vierter Offizieller), sowie von Harald Lechner (VAR) und Andreas Heidenreich (A-VAR) in Meidling.

Analyse: Wolfsberger AC

Der WAC hat sich in den letzten Jahren zweifellos zu einem der konstantesten und stärksten Teams der Bundesliga entwickelt. Auch der etwas turbulente Abgang von Ferdinand Feldhofer und der Trainerwechsel zu Robin Dutt ein wenig später konnten weder an den Erfolgen noch am Spielstil etwas ändern. Aktuell sind die Wolfsberger Tabellenzweiter, was ihre Stärke in Zahlen gießt. Hinter Salzburg haben sie die meisten Siege der Liga (zehn), jedoch mehr Niederlagen (sechs) und Gegentore (31) als die Austria. Durch die deutlich geringere Anzahl an Unentschieden liegt der WAC vor dem direkten Duell aber mit sieben Punkten Vorsprung deutlich vor der Austria.

Von ihren letzten 12 Spielen haben die Wolfsberger nur zwei verloren und gleich neun gewonnen. Eine der beiden Niederlagen war in der Vorwoche in Salzburg (2:0) durch Gegentore in den Minuten 93 und 95. Zweifellos wartet auf die Austria also ein harter Brocken!

Die Kärntner Spielweise ist längst bekannt: hoch stehend, pressingorientiert, stark im Umschaltspiel. Die Formation ist dabei stets ident, nämlich ein 4-3-1-2, das im Mittelfeld meist eine Raute entstehen lässt. Ein Schlüsselspieler ist dabei Ex-Veilchen Michael Liendl, der jedoch nach seiner Corona-Infektion zuletzt einige Trainings auslassen musste, am Sonntag aber wieder im Kader stehen wird. Bei Jonathan Scherzer, ebenso COVID-positiv, wird dies eng. Definitiv kein Thema ist Kai Stratznig. Der 19-jährige defensive Mittelfeldspieler, der im Sommer ablösefrei ist und auch für die Austria zu einem Thema werden könnte, erlitt einen Bänderriss im Knöchel und fällt wochenlang aus.

Mittlerweile sind die Schwindelgefühle auch weg, somit geht es mir jetzt richtig gut. Ich hoffe natürlich, sofern es keinen Rückschlag gibt, wovon ich mal ausgehe, dass ich Sonntag wieder am Start sein werde. Freue mich natürlich, dass ich wieder zurück bin auf dem Platz und wieder spielen darf.
Ex-Veilchen Michael Liendl nach seiner Corona-Infektion gegenüber ligaportal.at

Die weiteren Spiele der Runde

Bereits am Samstag duellieren sich in Altach die Vorarlberger und Austrias nächster Gegner, die Admira. Dies ist das einzige Spiel der Runde, das für Austrias Absichten, das obere Play-Off zu erreichen, keine Bedeutung hat.

Anders verhält sich dies bei sämtlichen anderen Begegnungen: In Kärnten treffen mit Austria Klagenfurt und der SV Ried zwei Konkurrenten aufeinander. In Tirol gastiert Austrias Erzrivale, der aktuell auf Rang 7 in Lauerstellung liegt. Nur sehr theoretische Bedeutung für die Austria hat Hartbergs Gastspiel in Graz.

Relevant ist womöglich auch, ob der LASK gegen Salzburg eine Überraschung landen kann. Aufgrund zahlreicher COVID-Fälle auf Seiten der Mozartstädter entscheidet sich dieses Duell aber erst am kommenden Mittwoch. Wenn die Austria gegen den WAC gewinnt, würden sich die Veilchen den Blick nach Linz ersparen und könnten sich entspannt zurücklehnen.

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