Rückblick Runde 24: Sensation in Salzburg

Gegen 12 gewinnst du nicht...

Nur wenige hätten erwartet, dass es uns diesmal gelingt in Salzburg einen Punkt mitzunehmen. Die Buchmacher sahen die Austria als krassen Außenseiter und man hätte seinen Einsatz fast verzehnfachen können, wenn man auf einen Sieg der Veilchen gegen Red Bull gesetzt hätte. 

Umso mehr überraschte das beherzte Auftreten der Austria, welche von Anfang an mitspielen wollte und die Bullen mit Pressing sowie direktem Spiel in ihrer eigenen Paradedisziplin herausforderte. Man wollte den überlegenen Gegner nicht wie andere Mannschaften auf sein eigenes Niveau herunterziehen, um ihn dort mit Erfahrung zu schlagen, sondern ging selbstbewusst voran und spielte mutig sowie offensiv

Nach ersten Rückschlägen und vergebenen Chancen, musste ein nicht leistungsgerechtes 0:2 als Halbzeitstand hingenommen werden. Gloukh (22.) und Sesko (40.) verwerteten ihre Chancen und die Austria stand leer da. 

Doch auch davon ließ man sich nicht verunsichern, sondern spielte auch in der zweiten Halbzeit mit allem Mut gegen die Salzburger. Der Glaube daran etwas mitnehmen zu können. war jedem Spieler ins Gesicht geschrieben. 

Tabakovic ließ die Hoffnung gleich nach der Pause konkret werden und traf in der 46. Minute zum Anschluss. Ranftl (77.) und Dovedan (80.) konnten mit einem Doppelschlag die Partie sogar zwischenzeitlich drehen, jedoch folgte von Sesko (91.) noch der späte Ausgleich via Elfmeter. Es war ein Wechselbad der Gefühle, welches jedoch einen Dirigenten hatte, der eigentlich keine entscheidende Rolle spielen sollte.

Man kann diese Partie nicht beschreiben, ohne den unfreiwilligen Hauptakteur zu nennen: Christian-Petru Ciochirca. Die Austria hätte am Sonntag Red Bull Salzburg besiegt und die Sensation geschafft, hätte ein anderer Schiedsrichter diese Partie geleitet. Die Serie an Pannen und Aussetzern welche die Austria und Ciochirca nun im noch jungen Jahr 2023 bereits verbindet ist, anders kann man es leider nicht sagen, erschreckend. 

  • 19. Februar:  Die Austria kämpft in Runde 18 der Bundesliga in Lustenau um die Meistergruppe und verliert letztlich mit 0:1. Bereits in der 32. Minute beim Stand von 0:0 wird Polster von Anderson brutal niedergestreckt und hätte mit Rot vom Platz fliegen müssenCiochirca begnügt sich jedoch mit der gelben Karte, eine Entscheidung welche nicht einmal die Bundesliga im Nachhinein verstehen konnte. Dass die Austria in dieser Partie, in der man am Ende drückend überlegen war, in 60 Minuten Überzahl nicht gewonnen hätte, ist kaum zu erwarten.
    => Minus 3 Punkte bzw. anschließend halbiert minus 1,5 Punkte
  •  2. April: Beim Duell mit dem LASK zum Auftakt der Meistergruppe lässt Schiedsrichter Harkam sehr hart spielen. Ciochirca ist VAR und übersieht eine Tätlichkeit abseits des Balles (Ellbogencheck durch Usor ins Gesicht von Jukic). Dass dem LASK auch in Unterzahl noch die drückende Schlussphase gelungen wäre, in welcher sie nach 2:0-Führung der Austria noch den Ausgleich erzwangen, darf angezweifelt werden.
    => Auch hier gehen wohl 2 Punkte auf die Kappe von Ciochirca
  • 9. April: Auch das in diesem Artikel thematisierte Spiel in Salzburg barg mit Ciochirca als Hauptschiedsrichter eklatante Fehlentscheidungen. Erst sollte Ranftl nach vermeintlicher Schwalbe mit gelb-rot früh unter die Dusche geschickt werden, wobei dieser Fehler durch VAR Harkam noch korrigiert werden konnte. Anschließend durfte aber Capaldo den starken Leidner zwar unabsichtlich aber überhart und jedenfalls rotwürdig niederstrecken und damit ungestraft dessen Saisonende aufgrund multipler Bänderrisse besiegeln. Die Intervention von VAR Harkam blieb erfolglos, da Ciochirca seine Meinung nicht ändern wollte. Mit 10 Mann wäre es dann auch jedenfalls nicht zu der Szene in der Nachspielzeit gekommen, bei welcher eben jener Capaldo ein Stürmerfoul an Polster beging und einen inkorrekten Elfmeter zugesprochen bekam. Erneut intervenierte VAR Harkam und erneut war Ciochirca seine Meinung nicht zu nehmen. Der Sieg der Austria wäre wohl gegen 10 Salzburger bzw. ohne den falschen Elfmeter nicht mehr in Gefahr gewesen. 
    => Ein weiteres Mal 2 Punkte aufgrund von Ciochirca nicht gemacht
Dieser Schiedsrichter, der uns im Alleingang im Jahr 2023 auf alle bisherigen Spiele gerechnet ca. 1 Punkt pro Spiel gekostet hat, darf hoffentlich keine Spiele der Austria mehr leiten

Die beste Saisonleistung und einige Learnings

50% Ballbesitz, 8:6 Schüsse auf das Tor, 51% gewonnene Zweikämpfe, 365 zu 375 Pässe, … nahezu alle Statistiken sind quasi ausgeglichen. Das ist gegen Salzburg keine leichte Aufgabe. Dass die Austria mit vollem Einsatz und hochmotiviert ihre Pressing- und Defensivaufgaben wahrgenommen hat, ist an drei Zahlen besonders gut abzulesen: 82% gewonnene Tackles, 17 vs. 6 abgefangene Bälle und 29 vs. 10 klärende Bälle. Wo auch immer Salzburg spielen wollte, ein violettes Bein ging dazwischen. 

Das 3-4-1-2, welches Fitz wieder auf seine angestammte 10er-Position brachte, funktionierte hervorragend gegen die Raute der Salzburger, indem das Zentrum dicht gemacht wurde und in jedem Abschnitt des Feldes Pressingfallen lauerten. Dabei legten die Veilchen eine Physis an den Tag, welche sich nicht vor Red Bull verstecken muss. 

Die Doppelspitze mit Tabakovic und Gruber, hinter der Fitz als 10er das Spiel lenkt hat Potenzial der bisher meist präferierten Formation mit einem 3-4-3 und zwei Flügelstürmern zukünftig vorgezogen zu werden. Immerhin haben sich der agile Gruber sowie der wuchtige und kämpferische Tabakovic hervorragend ergänzt und die Salzburger Defensive vor große Probleme gestellt. 

Zudem scheint sich Mühl nun immer besser auf der linken Innenverteidigerposition einzufinden und lieferte eine sehr ansprechende Leistung gegen den Tabellenführer ab. Dabei gewann er jeden einzelnen Bodenzweikampf und kam ohne ein einziges Foul aus. Handl wiederum sorgte für die defensive Lufthoheit indem er 80% der Luftzweikämpfe gewann. 

Wie es nun weitergeht

In der nächsten Runde steht am Sonntag das Auswärtsderby in Hütteldorf auf dem Programm ehe Klagenfurt nach Wien zum Duell der Austrias reist. Vier Punkte sollten es jedenfalls werden aus diesen beiden Spielen, wenn die Austria im Rennen um Platz 3 noch mitreden möchte. 

Durch die Verletzung von Leidner wird wahrscheinlich Polster nun als linker Verteidiger seinen Stammplatz zurückerobert haben. Alternativ könnte Wimmer auf Fischer als defensiv abgeklärteren LV/LM setzen und Jukic ins Zentrum zurück in die Startelf holen. 

Wie es im Rennen um den Europacup gerade aussieht und welche Chancen die Austria hat, erfahrt ihr natürlich im wöchentlichen Update auf Verteilerkreis.at mit reichlich Statistiken für die violetten Datenfreunde. 

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