Rückblick Runde 19: Heimsieg gegen TSV Hartberg

Souveräner Sieg gegen Hartberg

Es war eine gewisse Genugtuung nach der bitteren Niederlage in Lustenau. Die Austria spielte defensiv souverän, konnte aber speziell in der ersten Halbzeit kaum Chancen kreieren. Umso erfreulicher war es, dass wir diesmal etwas “aus dem Nichts” sogar in der ersten Halbzeit (30. Minute) nach Flanke von Polster durch Tabakovic ein Tor erzielten. 

In der zweiten Halbzeit konnte, wie schon in Lustenau, der Druck erhöht werden und so konnte das Ergebnis durch einen Tabakovic-Elfmeter (57.) nach Foul an Ranftl sowie einem Treffer von Fischer nach Vorarbeit durch Dovedan (62.). 

Diesmal täuscht nicht eine torlose Niederlage über eine eigentlich gute Leistung hinweg, sondern ein souveränes Ergebnis über eine eigentlich ausbaufähige Partie. Hartberg agierte taktisch klug, zeigte spielerische Elemente die nicht nach einem Abstiegskandidaten aussehen und spielte am Ende sogar insgesamt mehr Pässe als die Austria (444 vs. 457) bzw. insbesondere mehr Pässe im gegnerischen Drittel (99 vs. 123). Ebenso konnte sich Hartberg öfters mit erfolgreichen Dribblings durchsetzen (9 vs. 14).  

Die Austria hingegen konnte eine knappe Mehrheit der Zweikämpfe (52%) für sich entscheiden. Besonders herausragend sind dabei die 63% gewonnenen Luftzweikämpfe, was insbesondere im Spiel gegen einen Abstiegskandidaten ein sehr guter Wert ist, wobei Hartberg für einen solchen eine durchaus ungewöhnliche Spielanlage pflegt. 

Die rechte Seite der Austria war das Zugpferd des violetten Spiels. Ranftl (93) und Handl (91) waren die Spieler mit den meisten Ballaktionen, Ranftl (19) führte die meisten Zweikämpfe und Handl (68) spielte die meisten Pässe der Partie. Erstaunlich ist,  dass Mittestürmer Tabakovic nicht nur auf die meisten Torschüsse (2, ex aequo mit Prokop) sondern auch auf die drittmeisten Zweikämpfe (12) kam. Tabakovic war diesmal quasi überall am Platz zu finden, führte Zweikämpfe und spielte Pässe diesseits der Mittellinie und probierte sich sogar (erfolgreich) in Spielverlagerungen. 

Zwei der Wechselspieler können noch hervorgehoben werden: 

  • Mirko Kos kam in der Halbzeit für den verletzten Früchtl (Gehirnerschütterung) ins Spiel und war quasi sofort bei einem Torschuss von Prokop (46.) zur Stelle. Auch den Rest der Partie machte er einen sicheren Eindruck und wurde prompt zum Man-of-the-Match der Verteilerkreis-User ernannt. 
  • Doron Leidner kam für die letzte halbe Stunde auf den Platz und zeigte diesmal bereits welche gute Technik der linke Verteidiger mitbringt. Der Dreikampf für zwei Positionen auf der linken Seite zwischen Polster, Leidner und Baltaxa ist somit eröffnet und das Frühjahr könnte noch spannend werden. 

Vor dem Spiel standen aus meiner Sicht folgende drei Themen im Fokus: 

  1. Können wir aus den zu erwartenden vielen Torchancen auch zwingende Abschlüsse kreieren?
  2. Wird Mühl in die Startelf rücken, obwohl die Defensive zuletzt sehr sicher gestanden ist?
  3. Werden wir eine klarere Rollenaufteilung zwischen Jukic und Fischer sehen?

Schauen wir welche Erkenntnisse dazu die Niederlage in Lustenau gebracht hat. 

1) Abschlüsse

Mit nur 13 Schüssen, davon 5 auf das Tor, waren wir im Grunde nicht stärker unterwegs als in Lustenau (dort 15/4) und dennoch konnten drei Tore mehr erzielt werden. Hatten wir am Wochenende davor eine miserable Chancenverwertung, konnte die Austria diesmal aus vergleichsweise wenig sehr viel herausholen. Die Torchancen wurden souverän genutzt und der Sieg war, wenngleich wohl nicht in der Höhe, sehr verdient. Dennoch fiel es den Veilchen insbesondere in der ersten Halbzeit schwer, regelmäßig zwingend zu werden. 

2) Mühl

Kapitän Lukas Mühl meldete sich fit und rückte damit prompt in die Startelf. Er ersetzte Baltaxa auf der linken Innenverteidiger-Position. Seit dem Derbysieg am 9. Oktober war dies sein erster Einsatz in der Startelf, nach einem Kurzeinsatz gegen Klagenfurt (damals im defensiven Mittelfeld). Die ungewohnte Position, das neue Spielsystem, die verpasste Vorbereitung und die fehlende Matchpraxis konnte man durchaus noch bemerken, wird sich aber wohl rasch wieder legen. Besonders auffällig waren die Abstimmungsprobleme in der ersten Halbzeit bei zwei Pässen von Martins auf Mühl, welche durch den völlig leeren Raum ins Out rollten (15. und 38. Minute). Mühl hat jedoch genug Qualität und Routine, um sich schnell in der neuen Position und Taktik zurecht zu finden. 

3) Zentrales Mittelfeld

Da Holland weiterhin ausfällt, sind weiterhin noch nicht die Würfel gefallen. Braunöder spielte gegen Hartberg erneut eher defensiv bzw. halbrechts und Jukic sein Pendant auf halblinks. Fischer (rechts) spielte, wie auch Dovedan (links) deutlich offensiver im 3-4-3. Hier zeichnet sich also schon eine gewisse Rollenverteilung ab, welche Jukic und Braunöder defensiver als Fischer vorsieht. 

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Antworten

  1. Ich glaub bei dem Satz stimmt nicht alles so 100%
    “Diesmal souveräne täuscht nicht eine torlose Niederlage über eine gute Leistung, sondern ein souveränes Ergebnis über eine eigentlich ausbaufähige Partie.”

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