Violettes Finale vor der Winterpause

Mit Austria Klagenfurt als letztem Gegner im Jahr 2023 schließt sich ein Kreis, denn es handelt sich um den gleichen Gegner wie im ersten Spiel des Jahres, am 12. Februar 2023. Damals war es das erste Pflichtspiel von Michi Wimmer als neuer Trainer der Veilchen. Nun, 41 Spiele später, sieht man sich wieder. Seitdem hat die Austria 17 Siege, 11 Unentschieden und 13 Niederlagen zu verzeichnen sowie ein Torverhältnis von 70:49 erzielt. 

Das Spiel damals im Februar konnte mit 3:1 gewonnen werden und war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Frühling in der Meistergruppe. Doch Wimmer hatte bereits zahlreiche weitere Treffen mit der ebenfalls violetten Austria aus Klagenfurt. Im April folgte eine 1:2 Heimniederlage und im Mai ein 1:1 Unentschieden auswärts in Kärnten.

Anschließend traf man sich im September wieder, in Runde 6 der laufenden Saison, und trennte sich mit einem 2:2 in Wien. Die Veilchen gingen damals früh in Führung (Minute 3, Guenouche), gerieten dennoch in Rückstand (Tore von Karweina und Gezos), um in der ersten Minute der Nachspielzeit noch durch Gruber einen Punkt zu retten. Das Spiel war mitten in der sportlich schwächsten Phase der Saison bzw. seit Wimmers Antritt. Auch damals war, wie am morgigen Samstag, Ciochirca der Schiedsrichter der Partie. 

Im November folgte noch ein 1:0-Sieg im Achtelfinale des ÖFB-Cup, welcher uns nun Sturm als Auftaktgegner nach der Winterpause bescherte bzw. ermöglichte. Die Wimmer-Bilanz oder anders gesagt, die 2023-Bilanz gegen Klagenfurt ist mit 2-2-1 knapp positiv und soll idealerweise am Samstag ausgebaut werden. 

Warum das Spiel so wichtig ist

Nach der langen Durststrecke im August und September, fehlen uns  trotz des guten Oktobers weiterhin Punkte auf die Meistergruppe. Der November brachte zwar einige wichtige Punkte gegen die Top-Teams der Liga, aber leider auch eine Niederlage gegen den direkten Konkurrenten WAC. 

Klagenfurt wiederum ist selbst ein direkter Gegner um die Meistergruppe und liegt mit 5 Punkten Vorsprung auf Platz 5. Nach einem fulminanten Start in die Liga, mit nur einer einzigen Niederlage in der gesamten Hinrunde (1:3 gegen den LASK), schlichen sich zuletzt bei Klagenfurt Probleme ein. Gegen den WAC wurde mit 0:4 verloren und gegen Sturm mit 0:3. Zuletzt konnte gegen Hartberg nur ein 1:1 nach Rückstand erzielt werden, was ohne dem Ausschluss von Heil und damit einer rund halbstündigen Überzahl wohl auch nicht geklappt hätte. Zudem standen Klagenfurt bei schwierigen Platzverhältnissen nur 14 fitte Feldspieler zur Verfügung. 

Gelingt der Sieg gegen die Kärntner, was laut Buchmachern deutlich wahrscheinlicher ist als ein X oder gar eine Niederlage bzw. auch als ein Sieg der Salzburger in Hütteldorf, dann lebt die Chance auf die Meistergruppe gewaltig. Man wäre auf 2 Punkte an Klagenfurt dran, könnte (wahrscheinlich, bei Niederlage gegen RBS) auf die Vorstadt aufschließen und am Sonntag treffen sich Hartberg (6 Punkte Vorsprung) und WAC (3 Punkte Vorsprung) für das direkte Duell. Es wäre alles angerichtet, um in den verbleibenden 5 Runden, gegen viele Liga-Nachzügler, den finalen Satz zur Meistergruppe zu machen. 

Gelingt kein Sieg, wird das Unterfangen bereits verdammt schwer und man wäre auf einen Einbruch von zumindest zwei der konkurrierenden Teams (Hartberg, Klagenfurt, Rapid und WAC) angewiesen, während man selbst nahezu jede weitere Partie gewinnen kann. Das Spiel in Kärnten ist also bereits mehr als eine Richtungsentscheidung und hat bereits den Charakter einer Vorentscheidung, ob wir im Frühling am Samstag oder Sonntag spielen werden. 

Kadersituation

Die Veilchen werden in guter Besetzung antreten können, obwohl noch die eine oder andere Personalie mit einem Fragezeichen versehen ist. Neben den Langzeitverletzten dürfte Fitz aufgrund einer Rippenprellung fehlen, wobei das noch nicht zu 100% feststeht. Ebenfalls angeschlagen waren/sind Martins und Schmidt. Zurück im Team ist Galvao, der seine Sperre nach gelb-roter Karte abgesessen hat. 

Beim Gegner Klagenfurt gibt es so viele verletzte und kranke Spieler, dass es schwierig ist den Überblick zu wahren. Zudem können durch die Krankheitswelle jederzeit neue bzw. plötzliche Ausfälle auftreten. Das Spiel am Montag wird zusätzliche Kräfte geraubt haben, musste man sich erst gegen eine Niederlage wehren und wollte anschließend in Überzahl noch einen Sieg erzwingen (was nicht gelang). Es ist anzunehmen, dass Klagenfurt erneut Probleme haben wird, die gesamte Ersatzbank zu füllen.

Matchplan gegen den LASK

Aufgrund des Fehlens von Fitz sind etwaige Pläne vom 3-4-3 auf ein 3-4-1-2 zu wechseln wohl schubladisiert, sollte er nicht doch noch plötzlich fit werden und gleich von der Bank in die Startelf wechseln. Zudem erwartet uns erneut in körperlich angeschlagener Gegner bei dem wir uns durchaus zutrauen sollten, ihn mit Physis und Laufarbeit zu besiegen. Von der Bank werden die Kärntner nicht substanziell nachlegen können und viele Spieler werden noch die fortgeschrittene Saison bzw. das mühsame Spiel gegen Hartberg in den Beinen spüren. 

Es ist also voller Druck von der ersten Minute an angesagt, denn Klagenfurt zeigte sich nach frühen Gegentreffern zuletzt verunsichert und kassierte weitere Tore (außer gegen Hartberg, da kam dann jedoch die Überzahl). Umgekehrt wird Klagenfurt versuchen, das Spiel möglichst lange offen und torlos zu halten. Ein starker Defensivverbund wird die Kräfte schonen und den Veilchen das Leben schwer machen. Neben dem permanenten unter Druck setzen des Gegners sowie einer fairen, aber hochdosierten Portion Härte, sollten gute Standards, konsequente Restverteidigung und saubere Abschlüsse die Devise sein. 

Holen wir uns die wichtigen drei Punkte und beenden das Jahr so wie es begonnen hat: Mit einem Sieg gegen Austria Klagenfurt! 

Forza Viola! 

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