Was macht eigentlich Alexander Gorgon?

Alexander Gorgon, auch „Gogo“ genannt, ist ein echter Austrianer. 24 Jahre und knapp 200 Spiele lang trug er das violette Trikot. Von der U6 bis zu den Profis durchlief er alle Mannschaften der Veilchen. Sein Abgang, im Jahr 2016, liegt nun bald 6 Jahre zurück, daher ist es Zeit einen Blick auf seine weitere Karriere nach der Austria zu werfen.

Alexander Gorgon hatte oft die Gelegenheit in violett zu jubeln.

Jugend

Der gebürtige Wiener ist am 28. Oktober 1988 als Sohn Wojciech Gorgons, einem ehemaligen polnischen Fußballspieler und Schiedsrichter, geboren. Damit war der Weg zum Fußball bereits früh geebnet. Daher ist es auch wenig überraschend, dass seine Karriere bereits im Alter von sechs Jahren begann und das selbstverständlich bei der Wiener Austria. Allerdings gab es damals für so junge Kicker noch keine eigene Mannschaft, deshalb spielte der kleine Gorgon mit den Siebenjährigen mit. Schon als Kind hatte also das runde Leder höchste Priorität im Hause Gorgon.

Fußball wird bei uns daheim sehr groß geschrieben. Alexander Gorgon 2011 zu Laola1.at

Der logische Schritt war die Übersiedlung nach Hollabrunn in die Frank-Stronach Akademie, wo er eine der besten Ausbildungen zu dieser Zeit in Österreich genoss. Er galt als dünner und schmächtiger Spieler, der nur durch seine fußballerischen Qualitäten auffiel, meinten Karl Daxbacher und Ralph Muhr 2017 in einem Laola1-Interview. Sein großes Ziel war trotzdem immer der Sprung in die Kampfmannschaft, wie er später mehrmals betonte.

Ich habe schon sehr früh gewusst, was ich will. In jungen Jahren habe ich auf sehr viel verzichtet. Als meine Freunde mit 15,16 Jahren mit dem Fortgehen begonnen haben, bin ich eigentlich meistens daheim gesessen. Ich habe mich ausschließlich auf den Fußball konzentriert. Alexander Gorgon 2011 zu Laola1.at

Ein Teilerfolg auf diesem Weg waren die definitiv die ersten Einsätze bei den Amateuren – heute „Young Violets“ – im Jahr 2006. In der darauffolgenden Saison brachte es der damals 19-jährige bereits auf 12 Einsätze für die Amateure und sogar auf ein paar Minuten beim 1:0 Sieg der österreichischen U20 gegen die Altersgenossen aus Deutschland, jedoch kam dann ein herber Rückschlag.

Zwei Jahre Pause

Ende des Jahres 2007 begann sein „Leidensweg“, wie er ihn bezeichnete. Nachdem ihn mehrere Wochen lang Schmerzen in der Leistengegend plagten, prognostizierten ihm die Ärzte eine Pause von rund 3 Monaten. Ein erster Rückschlag für den noch jungen Mittelfeldspieler. Eine Disbalance zwischen Bauch- und Rückenmuskel hieß die Diagnose mehrerer Ärzte. Es folgten viele Anläufe wieder zurückzukommen, einige Physiotherapien, aber vor allem eine mental herausfordernde Zeit. Im Winter 2009/10 klappte es dann endlich. Die anfänglichen Schmerzen wurden von Training zu Training weniger, bis sie irgendwann ganz weg waren. 

Der Sprung in die Kampfmannschaft

Am 2. Oktober 2010 feierte er sein Debüt im Heimspiel gegen Sturm Graz, im Sommer 2011 wurde Gorgon schlussendlich ein fixer Bestandteil im Profikader. Schnell überzeugte „Gogo“ und erkämpfte sich im Laufe der Hinrunde einen Stammplatz unter Karl Daxbacher. In der Saison 2011/12 bracht es der Youngstar auf 42 Einsätze, in denen er satte 7-mal traf und 3 Assist beisteuerte. In den darauffolgenden Jahren war Gorgon nicht mehr aus dem Team wegzudenken. Der Höhepunkt in seiner Zeit bei der Austria war definitiv der Meistertitel und der Einzug in die Champions League 2013. Mit 20 Scorerpunkten trug er maßgeblich dazu bei. Sein individueller Höhepunkt war ohne Zweifel seine letzte Saison. 21 Tore und 10 Assists in 40 Spielen standen am Ende zu Buche. 

Gorgons letzte Bundesligapartie für die Austria am 15.05.2016 wurde mit einem Assist gegen Sturm gekrönt.

Ein neues Kapitel

Im Sommer des Jahres 2016 verließ Gorgon die Austria. Seine Bilanz? 
191 Spiele, 55 Tore und 29 Vorlagen!

Nach 24 Jahren suchte er verständlicherweise eine neue Herausforderung und war auch heiß begehrt. Es gab Interesse aus Dresden, von Palermo, von Las Palmas aus Spanien, aber auch Angebote aus Portugal, der Schweiz oder der Türkei. Am Ende wurde es der kroatische Erstligist HNK Rijeka. Auch wenn es viel Kritik an dem Transfer gab, bestätigte sich die Wahl Gorgons direkt in der ersten Saison, denn man holte den Meistertitel, nachdem dieser 10 Jahre lang immer an Dinamo Zagreb ging. Mit 19 Scorer in 31 Spielen konnte auch Gorgon persönlich zufrieden sein. 2017 kam es in der Europa League zum Aufeinandertreffen mit der Austria. Rijeka gewann das Hinspiel in Wien mit 1:3, wo Gorgon auch 90 Minuten absolvierte. Das Rückspiel gewannen die Veilchen allerdings klar und deutlich mit 4:1. Das Tor der Kroaten wurde natürlich vom Ex- Austrianer vorbereitet. Seine Leistungen konnte er in den nächsten Jahren halten und kam so insgesamt auf 28 Torbeteiligungen in 42 Spielen für Rijeka. Die Titelausbeute mit einem Meistertitel und drei Cupsiegen war ebenfalls alles andere als unzufriedenstellend. 

2020 entschied sich Gorgon den Verein frühzeitig zu verlassen. Er schloss sich dem polnischen Verein Pogon Szczecin an, wo er bis heute spielt. In seiner ersten Saison in der Ekstraklasa konnte der 33-Jährige noch überzeugen, allerdings setzt ihn aktuell eine Knieverletzung, die er im vergangenen Sommer erlitt, außer Gefecht. Aus diesem Grund hat er seit dem 1. August kein Spiel mehr absolviert. Auf Instagram zeigt er sich kämpferisch und versichert den Fans eine baldige Rückkehr. 

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