Vorbericht: Runde 22 – ADM (A)

[dropcap]M[/dropcap]atchball Nummer 2 für die Austria, um das obere Play-Off zu erreichen! Den ersten Matchball am vergangenen Wochenende haben die Veilchen ihrerseits bereits verwertet, doch die Konkurrenz spielte genau so, dass mit dem Heimsieg gegen den WAC der Einzug in die Top 6 noch nicht fixiert werden konnte.

Nun hat es die Austria endgültig in ihrer eigenen Hand. Wenn die Austria gegen die Admira ungeschlagen bleibt (Sonntag, 6. März, 17 Uhr), ist man nach zwei Jahren erstmals wieder über dem Strich. Selbst mit einer Niederlage in der Südstadt hätte die Austria noch gute Chancen, denn dann müsste es sowohl in Ried als auch in Hütteldorf einen Heimsieg gegen jeweils besser platzierte Gegner geben, um noch einen Austria-Erfolg zu verhindern.

Beste Karten also, die die Austria in Maria-Enzersdorf in der Hand hat. Oder anders gesagt: Die Austria-Defensive rund um Patrick Pentz und Lukas Mühl ist seit 286 Minuten ohne Gegentor. Wenn in der Südstadt 90 weitere Minuten hinzukommen, ist das obere Play-Off fix.

Kaderupdate

Eine Änderung gegenüber dem Heimsieg gegen den WAC muss Manfred Schmid definitiv vornehmen: Eric Martel fehlt nach seiner fünften gelben Karte gesperrt und muss ersetzt werden. Dafür prädestiniert wären Vesel Demaku oder Florian Wustinger, die aber beide zuletzt verletzt ausfielen. Demaku ist nun wieder fit und eine Option als Martel-Ersatz. Die zweite Option:  Lucas Galvão könnte mit seiner Physis und seinen Stärken im Spielaufbau Martel ebenbürtig ersetzen. Zugleich könnte in die Innenverteidigung Johannes Handl nach muskulären Problemen zurückkehren, auch er ist wieder fit.

Von dieser notwendigen Änderung abgesehen, hat Schmid keinen Bedarf für neue personelle Überlegungen. Die 4-2-3-1-Formation holte neun von neun möglichen Punkten und hat noch kein Gegentor kassiert. An vorderster Front gaben Alex Grünwald und Noah Ohio eine Bewerbung ab, noch länger statt Djuricin und Huskovic aufzulaufen, auch wenn beide wieder fit sind und Huskovic in den Matchkader zurückkehren wird, rein von seiner Fitness auch schon wieder ein Startelf-Thema wäre.

Wieder fit ist auch Dominik Fitz, der nach Komplikationen bei einer Operation im Laufe der Woche ins Training einsteigen konnte, für den Matchkader der Kampfmannschaft aber eher noch kein Thema wird. Erstmals könnte dafür Martin Pečar solch ein Thema werden und auch Can Keles ist wieder fit und einsatzbereit, anders als Ziad El Sheiwi, Esad Bejic und Anouar El Moukhantir, die weiter pausieren müssen. Filip Antovski ist wieder fit, aber bei den Young Violets, wie auch der ebenfalls genesene Tristan Hammond.

Glück im Unglück hatte Georg Teigl, der von seinem Zusammenprall mit dem Knie eines WAC-Spielers zwar Kopfverletzungen mit sich trug, aber in erster Linie sein Leben ohne langfristige Einschränkungen behalten konnte. In der Südstadt wird er dennoch ausfallen.

Einen ungewohnten Platz wird gegen die Admira auch Manfred Schmid einnehmen. Der Austria-Trainer wird die Südstädter Tribüne kennenlernen, nachdem er aufgrund seiner roten Karte gegen den WAC für ein Spiel gesperrt wurde. In der Coachingzone werden seine Assistenten Cem Sekerioglu und Mark McCormick beweisen, dass sie bereits bei Austria AKA-U18 viel Erfahrung an vorderster Front gesammelt haben. Beide werden die Veilchen coachen, es gibt keinen Chef statt Schmid.

Manfred Schmid fehlt in der Südstadt nach seiner roten Karte gegen den WAC.

Ausgangslage

Es ist die letzte Runde des Grunddurchgangs und die Admira weiß bereits, dass sie die restliche Saison im unteren Play-Off bestreiten wird. Mit einem Heimsieg gegen die Austria könnte der derzeit Elfte aber noch bis auf Platz 9 vorstoßen, wenn es zwischen Hartberg und der WSG Tirol keinen Sieger geben sollte. Die Austria hat dagegen natürlich etwas und eine mathematisch einfache Ausgangslage in Bezug auf die Play-Offs:

  • Mit einem Sieg wäre die Austria Vierter oder Fünfter, je nachdem wie Klagenfurt in Hütteldorf spielt. Man wäre nach der Halbierung der Punkte nur zwei bis drei Punkte hinter Platz 2.
  • Mit einem Remis wäre die Austria ebenso fix im oberen Play-Off, Platz 4 bis 6 wären möglich.
  • Mit einer Niederlage wäre die Austria ebenso fix im oberen Play-off, wenn nicht Ried (gegen Sturm) UND Rapid (gegen Klagenfurt) gewinnen. Falls doch, wäre die Austria nur Siebter.

Das bisher einzige Saisonduell zwischen der Austria und der Admira endete 2:2, Teigl und Ohio erzielten in der Generali-Arena die Tore für Violett. Was seitdem in 10 Bundesliga-Runden geschah? Die Austria verlor nur zwei Mal, die Admira fünf Mal. Die Austria gewann fünf Mal, die Admira nur ein Mal. Die Austria holte 14 Punkte, die Admira nur 7.

Apropos Statistik: Im aktuellen Frühjahr ist die Austria die einzige Mannschaft mit neun Punkten und null Gegentoren! Patrick Pentz musste zuletzt vor zweieinhalb Monaten in einem Pflichtspiel hinter sich greifen.

Es fehlt kein Punkt, es fehlt ein Sieg. Wir wollen dieses Endspiel gewinnen. Wir wollen drei Punkte machen und sicher in die Meistergruppe kommen. Die Chancen stehen sehr gut. Wenn die Mannschaft eine Leistung wie heute bringt, werden wir das auch schaffen.Manfred Schmid nach dem Sieg gegen den WAC über das anstehende Spiel gegen die Admira auf Sky

Rahmenbedingungen

Keine 15 Kilometer muss der FAK-Mannschaftsbus zurücklegen, um am Sonntag-Nachmittag von der Generali-Arena in die Südstadt zu kommen. Nicht nur aufgrund dieser Nähe erwartet die Austria ein halbes Heimspiel. Die Chance, erstmals nach drei Jahren wieder in das obere Play-Off zu kommen, mobilisierte auch die Austria-Familie. Der Gästesektor ist bereits seit Donnerstag ausverkauft, die Haupttribüne mit Admiranern und Austrianern gut gefüllt, Karten aber noch verfügbar (hier online). Erstmals seit langer Zeit gelten keinerlei Corona-Einschränkungen, also auch keine 3G-Regel mehr.

Ein Kartenkauf lohnt sich alleine schon aufgrund einer tollen Aktion der Admira: Die Niederösterreicher spenden für jedes Ticket 2€ an “Nachbar in Not”. Auch vor Ort werden sowohl die Admira- als auch die Austria-Fans Spendenaktionen für die Zivilgesellschaft in der Ukraine starten. Das Wetter wird der Jahreszeit angepasst sein: Sonne und Wolken werden einander am Sonntag abwechseln, die Temperaturen rund um 5°C liegen.

Schiedsrichter des Spiels ist der Tiroler Walter Altmann. Der FIFA-Schiedsrichter pfeift am Sonntag zum neunten Mal in der laufenden Saison, dabei schon zum dritten Mal bei einem Auswärtsspiel der Wiener Austria (4:3-Sieg in Hartberg und 1:1-Remis im Auswärtsderby). Insgesamt hat der 37-Jährige bisher 12 FAK-Spiele geleitet (5S – 3U – 4N), darunter auch das letzte Gastspiel in der Südstadt (2:0-Sieg am 24. April 2021). Assistieren werden Santino Schreiner (auf der Seite der Betreuerbänke), Philipp Gschliesser (auf der Seite der Haupttribüne), Oliver Fluch (vierter Offizieller) und Stefan Ebner sowie Roland Brandner im VAR-Raum.

Analyse: Admira Wacker

10 sieglose Spiele (seit Anfang Oktober) – nur fünf Punkte aus diesen Runden – Punkteschnitt 0,5.

Das war die Bilanz der Admira bis zum vergangenen Wochenende, als die Niederösterreicher nach langer Pause wieder siegreich waren und in Altach einen 2:0-Sieg feierten. Dieser war sowohl für die Moral als auch für den Abstiegskampf wichtig, denn die Saison läuft nicht nach Plan: 20 Punkte in den ersten 21 Runden, bisher nur vier Siege (davon zwei gegen Altach), zwar vergleichsweise wenig Gegentore, aber auch die zweitwenigsten geschossen. Mit dem Sieg gegen Altach hat die Herzog-Mannschaft aber sieben Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Altach (vor der Punkteteilung) und eine gute Ausgangslage, um in der Bundesliga zu verbleiben.

Andreas Herzog setzt zumeist auf eine 4-2-3-1-Formation, in der mit Stephan Zwierschitz auch ein Ex-Austrianer einen Stammplatz hat. Mit Thomas Ebner und Osman Hadzikic saßen zwei weitere Ex-Veilchen zuletzt auf der Bank. Ebner darf sich aber gegen die Austria Startelf-Hoffnungen machen, denn mit Roman Kerschbaum (sechs Tore, drei Assists) fehlt auch bei den Admiranern ein Schlüsselspieler im zentralen Mittelfeld gesperrt – so wie Martel bei der Austria. Davon abgesehen kann Herzog aber aus dem Vollen schöpfen und muss keine Verletzten beklagen.

Besonderes Augenmerk gilt in der Offensive dem 20-jährigen Wiener Marlon Mustapha, der von Mainz 05 geliehen ist und an neun der 24 Admira-Tore direkt beteiligt war. Die Verhinderung von Toren ist hingegen die Hauptaufgabe von Andreas Leitner. Der Admira-Kapitän war in Altach ein Schlüssel zum Erfolg, u.a. wegen eines gehaltenen Elfmeters.

Die Austria ist gut drauf, hat einen Lauf. Wir wissen, dass wir uns eine noch bessere Ausgangslage für das Play-off verschaffen können. Wir müssen so leidenschaftlich wie in Altach auftreten, dann können wir wieder Punkte einfahren.Admira-Kapitän Andreas Leitner auf der Vereinswebsite über das Duell mit der Austria

Die weiteren Spiele der Runde

Bevor am Sonntag der große Showdown um die Play-Off-Plätze steigt, duellieren sich bereits am Samstag der Erste (Red Bull Salzburg) und der Letzte (SCR Altach) in der Mozartstadt – ein Spiel, das für die Situation der Austria keinerlei Relevanz haben wird.

Idealerweise haben auch die Sonntagsspiele wenig Relevanz für die Austria, indem sie in der Südstadt die Chance nutzt, alles in den eigenen Händen zu haben. Gelingt das nicht, werden zwei weitere Schauplätze wichtig. Im Innviertel treffen die SV Ried und Sturm Graz aufeinander. Bei einem Austria-Sieg wäre ein Sieg der Rieder gut, um näher an Sturm Graz zu rücken. Bei einer Austria-Niederlage wäre ein Remis gut, um nicht von den Riedern überholt werden zu können. Beim Gastspiel von Austria Klagenfurt in Hütteldorf treffen ebenso zwei direkte Konkurrenten aufeinander, ein Remis wäre wohl die beste Konstellation für Violett.

Keine Bedeutung für die Play-Off-Entscheidung hat mehr das Duell zwischen dem WAC und dem LASK, bei dem die Austria aber auf einen Linzer Auswärtssieg hoffen wird. Für die Admira, nicht aber für die Austria wird wichtig, wie sich Hartberg und die WSG Tirol trennen.

Mehr denn je gibt es auf der Welt noch wichtigere Dinge als Fußball, der aber die schönste Nebensache der Welt bleibt.

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