Runde 34: Playoff in Lustenau

Rückblick auf das Spiel gegen Salzburg

Es war erneut ein völlig verrückter Nachmittag in der Generali Arena, bei dem sich die Mannschaft leider erneut nicht für eine hervorragende Leistung belohnen konnte und um Haaresbreite an einer Sensation vorbeischrammte

Während die Hütteldorfer, um ihnen noch Platz 4 und damit einen Fixplatz in Runde 3 der ECL-Qualifikation abluchsen zu können, unbedingt beim OPO-Letzten in Klagenfurt verlieren mussten, ging es für die Veilchen gegen Meister Salzburg um nichts als einen Sieg. 

Trotz ansprechender Leistung kam bereits in Minute 30 die Ernüchterung, als ein harter aber vertretbarer Foulelfmeter gegen Martins gepfiffen wurde und Koita eiskalt zur Führung verwandelte. Spielte die Austria in Hälfte eins noch passabel mit den Bullen mit, entfachte sie in Halbzeit zwei und insbesondere in der Schlussphase ein wahres Offensivfeuerwerk. Zu diesem Zeitpunkt lag der Stadtrivale bereits das zweite Mal im Rückstand und ein Sieg musste her. 

Nach längeren VAR-Unterbrechungen, diversen Wechseln und der einen oder anderen Verletzungspause standen 6 Minuten Nachspielzeit auf der Uhr als Gruber nach Vorarbeit von Tabakovic in der 90. Minute den Ausgleich erzielte. Das Horr tobte und peitschte die Mannschaft zur Schlussoffensive. Diese blieb leider erfolglos, da in der 97. Minute erst Tabakovic alleine vor Köhn und anschließend Dovedan den Abpraller per Flugkopfball vergaben. Die Hütteldorfer verfolgten die Szenen bereits am Smartphone, ihre Niederlage war zu diesem Zeitpunkt bereits besiegelt. 

Am Ende standen 16:4 Schüsse, davon 7:2 auf das Tor, ein Übergewicht an Pässen, Ballbesitz und Flanken zu Buche. Wann in der Liga zuletzt ein Team 50% mehr Pässe im gegnerischen Drittel als Salzburg spielte, kann gerne jemand recherchieren und in den Kommentaren posten – ich denke das liegt sehr lange zurück. 

Die Austria ist rechtzeitig zu den Playoffspielen wieder in Form gekommen und brachte ein zweites Mal in diesem Frühling RB Salzburg an den Rand einer Niederlage, konnte aber erneut nur einen Punkt verbuchen und besiegelte damit Platz 5 in der Endtabelle. Ohne den Punkteabzug zu Saisonbeginn, wäre es Platz 4 geworden. 

Verlängerung im Ländle

Der Fünftplatzierte trifft in den Playoffs auf den Sieger aus dem Duell zwischen Platz 6 und 7. Das Spiel zwischen dem WAC und Austria Lustenau konnten die Vorarlberger für sich entscheiden. Dabei war in Runde 32 sogar kurze Zeit unklar, ob es der WAC als Tabellenführer überhaupt in das erste Playoff schaffen würde, denn während Lustenau bereits ab Minute 15 zu einem wahren Schützenfest gegen Hartberg ansetzte und die frühe Führung in kurzer Taktung auf ein späteres 5:1 ausbaute, musste der WAC in der 44. Minute sogar einen Rückstand gegen Fixabsteiger Ried verdauen. Erst späte Treffer durch Baribo (74. und 80.) brachten das Ergebnis auf Schiene. 

Auch das Playoff-Spiel zwischen WAC und Lustenau am Montag erwies sich als denkbar spektakulär. Das Spiel selbst war lange Zeit Fußball zum Abgewöhnen. Träge, unpräzise, taktisch geprägt und mit wenig Bewegung plätscherte die Partie mit leichten Vorteilen für den WAC bis zur Schlussphase vor sich hin. Doch die rund 2.800 Zuseher, die eine recht traurige Kulisse bildeten, kamen doch noch auf ihre Kosten. Baribo rettete (vermeintlich) erneut den Abend für den WAC und traf in der 86. Minute zur späten Führung. Lustenau nahm in Folge einen Dreifachwechsel vor und stellte auf extreme Offensive um, konnte aber kaum Abschlüsse erzielen. WAC-Trainer Schmid nahm Baribo herunter um Zeit von der Uhr zu nehmen und dann kam es, wie es für das Drehbuch eines Thrillers kommen musste: Lustenau glich in letzter Sekunde in der 96. Minute aus. Es war der erste Torschuss der Vorarlberger. 

In der Nachspielzeit konnte Lustenau in Minute 105 mit dem dritten Torschuss sogar die Führung erzielen. Der WAC blieb, trotz einem letzten Aufbäumen, im Grunde harmlos und verlor das Playoff. Was bleibt ist ein Lustenauer Mysterium: 4 Torschüsse (in 130 Minuten) und extrem fahrige Spielweise im Playoff vs. 5 Toren in 90 Minuten gegen Hartberg. 

Man kann davon ausgehen, dass die Lustenauer das Spiel gegen die Austria erneut sehr destruktiv und defensiv anlegen, also wie gegen den WAC und auch im letzten Duell gegen die Veilchen, welches sie glücklich mit 0:1 gewinnen konnten. Wir werden also Geduld mitbringen und unsere Chancen gut verwerten müssen. 

Taktik und Aufstellung

Die Austria muss weiterhin auf die Langzeitverletzten Leidner, Raguz, El Sheiwi, Wustinger und Huskovic verzichten. Galvao steht wieder zur Verfügung, saß jedoch zuletzt noch auf der Bank. Ebenso wie Kapitän Mühl, welcher den Verein wohl im Sommer verlassen wird. 

Schiedsrichter Walter Altmann ist leider kein Glücksengerl für die Austria und leitete nach unserem 2:3 in Altach in Runde 3 auch noch unser 0:1 gegen den WAC in Runde 16. Die Lustenauer begleitete Altmann heuer übrigens zu zwei Siegen (WAC 1:0 und Altach 1:0). 

Bei den Violets war er beim Spiel der letzten Chance gegen die Admira in Runde 29 (0:0) und beim Debakel in Liefering in der letzten, 30. Runde (0:5) der Spielleiter. Zuletzt mussten die Violets neben zwei frühen Verletzungen (Kreiker in der 18. und Hahn in der 23. Minute) auch zwei Platzverweise (Kopp in der 42. Minute mit Rot und Fischerauer in der 67. Minute mit Gelb-Rot) sowie zwei Elfmeter (7. und 73. Minute) hinnehmen. Hoffen wir auf mehr Glück am Donnerstag! 

Forza Viola!

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