Runde 24: Auf Zahnarztbesuch in Salzburg

Ausgangslage

“München ist wie ein Zahnarztbesuch. Muss jeder mal hin. Kann ziemlich wehtun. Kann aber auch glimpflich ausgehen.”

2015, als wohl weder Sebastian Prödl noch die Austria-Fans annähernd erwartet haben, dass der 73-fache ÖFB-Teamspieler eines Tages im Aufsichtsrat des FK Austria Wien sitzen wird, wurde der damalige Bremen-Innenverteidiger hierfür mit dem “Fußballspruch des Jahres” ausgezeichnet. Nun trennen die Allianz-Arena in Münchne und die Red Bull-Arena in Kleßheim lediglich 157km, aber es ist nicht nur die geographische Nähe, die an diesen Spruch erinnert, bevor die Veilchen am Sonntag nach Salzburg müssen.

Neun Spiele in Folge hat die Austria in Salzburg verloren, dabei 30 Tore kassiert, im Schnitt also mehr als drei pro Spiel, und gerade einmal drei selbst geschossen, also in jedem dritten Spiel eines. Der letzte Punktgewinn in der Mozartstadt war am 24. September 2017 (0:0). Seitdem hatte Österreich zwar sechs Bundeskanzler:innen und die Austria sieben Trainer, aber seit Thorsten Fink keinen Punktgewinn bei RBS mehr.

Und diesmal? Die 10. Niederlage in Salzburg in Folge? Oder das erzielte Tor in der Red Bull-Arena seit über zwei Jahren? Oder gar der erste Sieg bei den Salzburgern seit September 2014, also bald neun Jahren? Zählt man auch die Heimspiele dazu, liegt der letzte Sieg gegen RBS 16 Spiele bzw. knapp fünf Jahre zurück. Von der damals siegreichen Elf ist lediglich Dominik Fitz noch immer Austrianer.

Die Vorzeichen stehen nicht unbedingt auf das Ende der unglücklichen Serie. Den Veilchen wurden auswärts in Graz, mit Abstrichen aber auch gegen den LASK, ihre Grenzen aufgezeigt, die Salzburger haben 2023 noch kein Bundesliga-Spiel verloren und präsentierten sich zuletzt mit Auswärtssiegen in Hütteldorf, Linz und Klagenfurt ganz gut in Form. Zuhause sind die “Bullen” in der Bundesliga seit Dezember 2020 ungeschlagen, immerhin konnte der SCR Altach zuletzt einen Punkt entführen (1:1).

Taktik und Aufstellung

Cheftrainer Michael Wimmer kann mit Ausnahme der Langzeitverletzten – weiterhin Huskovic, El Sheiwi, Wustinger und Raguz – immer mehr aus dem Vollen schöpfen. Einzig fällt mit Lucas Galvao ein möglicher Rückkehrer erneut aus (Muskelfaserriss), dafür ist James Holland wieder fit.

  • Das Grundgerüst der Startelf wird gegenüber den beiden letzten Spielen unverändert bleiben. Gut möglich, dass in der Formation auf ein 3-5-2 statt 3-4-3 gegriffen wird – zum einen, weil dies gegen den LASK besser funktionierte, zum anderen kommt dies dem starken Salzburger Zentrum besser entgegen. Konkret würde dies für Fischer eine tiefere, zentralere Positionierung bedeuten.
  • Ein kleines Fragezeichen gibt es am linken Flügel, wo aber Doron Leidner wohl bessere Karten gegenüber Manuel Polster hat.
  • In der Innenverteidigung wird aufgrund der Galvao-Verletzung weiterhin Lukas Mühl halblinks spielen.

Schiedsrichter und Ausblick

Der Schiedsrichter des Spiels ist den Veilchen gut bekannt. Christian-Petru Ciochirca amtierte bereits beim Auswärtsspiel in Lustenau, damals zückte er bei einem überharten Einstieg eines Lustenauers nur “Gelb” und verteidigte dies im Sky-Interview anschließend, ehe der ÖFB zwei Tage später eingestand, dass eine rote Karte passend gewesen wäre. Nur kurz später fiel Ciochirca als VAR auf, als er beim Spiel zwischen LASK und Austria Lustenau einen eindeutig falschen Strafstoß nicht korrigierte. Nach einer Nachdenkpause wurde er zuletzt wieder besetzt, u.a. in der Vorwoche als VAR bei Austrias Heimspiel gegen den LASK. Auch dort war er nicht unumstritten, was es umso überraschender macht, dass er eine Woche später mit einer FAK-Spielleitung betraut wird.

Insgesamt ist es für den steirischen FIFA-Referee heuer bereits das vierte Aufeinandertreffen mit der Austria (1S-1U-1N), insgesamt das 15. Mal. 15 Mal hat er auch bereits Red Bull Salzburg gepfiffen – mit 14 Siegen und 1 Remis.

Der VAR ist Alexander Harkam, der in der Vorwoche die Austria gegen den LASK leitete, als Ciochirca wiederum VAR war. Michael Obritzberger (Assistent 1), Gerald Bauernfeind (Assistent 2), Jakob Semler (4. Offizieller) und Martin Höfler (A-VAR) komplettieren das Gespann der Unparteiischen.

Die Austria ist am Sonntag bereits um 14:30 Uhr in Salzburg zu Gast, Sky Sport Austria überträgt live.

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