Runde 22: Derbytime!
Ausgangslage
Das Derby ist ohnehin immer ein ganz besonderer Fußballabend, aber unter der aktuellen Konstellation ist ein (zumindest emotionaler) Kracher vorprogrammiert. Eine ganze Reihe an wesentlichen Ereignissen ist möglich:
Einzug in die Meistergruppe
Die Austria kann mit einem Sieg den Einzug in die Meistergruppe aus eigener Kraft fixieren, während der Stadtrivale bereits fix “oben” ist. Sollte WSG im Parallelspiel gegen Sturm Graz nicht gewinnen, dann wäre die Austria auch ohne eigenes Zutun fix im OPO. Eine weitere Konstellation gibt es mit einem X im Derby, wobei in diesem Falle Klagenfurt verlieren müsste. Es geht also für die Austria potenziell um noch viel mehr als “nur” den Derby-Sieg.
Die Serie des Michi Wimmer
Michi Wimmer hat eine beachtliche Heimserie als Profitrainer in der Statistik stehen. In bislang 7 Heimspielen konnte er nicht –weniger als 7 Siege erzielen – eine Bilanz von 7-7-0! Fünf dieser Siege erzielte er mit Stuttgart, davon vier in der Liga und einen im Cup gegen Zweitligist Arminia Bielefeld. Auch bei der Austria konnte er schon zwei Heimsiege feiern, diese gegen Klagenfurt und Hartberg. Auswärtsspiele sind da schon deutlich schwieriger. Während Wimmer in Stuttgart alle drei verloren hatte, konnte er mit der Austria bislang eines gewinnen und hat zwei verloren. Sein letztes Unentschieden als Cheftrainer (einer Amateurmannschaft) hatte Wimmer 2018 zu verzeichnen. Alle Veilchen drücken Wimmer am Sonntag die Daumen, dass die beeindruckende Heimserie noch eine ganze Weile aufrecht erhalten bleibt!
Die Derby-Serie
Seit dem 1. September 2019 hat die Austria kein Derby verloren. Damals musste man sich dem Stadtrivalen mit 1:3 zu Hause geschlagen geben. Das vorherige Derby im Dezember 2018 wurde noch geschichtsträchtig und standesgemäß mit 6:1 gewonnen. Danach folgten 7(!) Unentschieden in Folge, fünf davon endeten 1:1. Das letzte Derby konnte die Austria mit einem 2:1 in Hütteldorf im Oktober erneut für sich entscheiden. Auch hier gilt es also eine beinahe vierjährige Serie zu verteidigen und nicht zu verlieren bzw. noch besser, mit einem Sieg eine Serie der Derbysiege zu starten und den Erfolg aus dem Oktober zu bestätigen.
Mit den auf Platz 4 liegenden Hütteldorfern kommt ein Gegner zu Besuch, den man wohl am besten als “intensiv” beschreiben könnte. Sie spielen 21% mehr Pässe pro Spiel, führen 30% mehr Zweikämpfe, treten 63% mehr Flanken und schießen 33% häufiger auf das gegnerische Tor.
Dass sich diese massiven Unterschiede nur in (sportlich) einem einzigen Punkt in der Tabelle bzw. 6 Toren besserer Tordifferenz niederschlagen lässt also auf mangelnde Effektivität schließen. Eine Statistik ist dabei hervorzuheben, denn die “Viertelstunde” des Erzrivalen ist heuer die einzige Phase, in denen diese ein tatsächliche Stärke entwickeln. Bis zur 75. Minute stehen 20 erzielte Treffern 18 erhaltenen gegenüber, während alleine in der Schlussviertelstunde auf 14 erzielte Treffer 6 erhaltene Tore entfallen. Dominiert über weite Strecken der Partien eine gewisse Lethargie, so wird es am Schluss oft noch richtig knusprig. Die Austria sollte diesbezüglich gut aufpassen, denn die Veilchen erhalten die meisten Treffer in der Schlussviertelstunde (bislang 8 Stück) und werden im Verlauf der Partie zunehmend defensiv anfälliger. Die Gegentore nach Intervallen von 15 Spielminuten lauten: 3-3-5-5-7-8.
Der Stadtrivale wird also ein intensives Spiel aufziehen, stark über die Flügel kommen und versuchen die Veilchen bis zum Ende der Partie zu ermüden und Unkonzentriertheiten zu nutzen.
Taktik und Aufstellung
Die Aufstellung und Taktik der Austria wird wohl eher nicht fundamental von den bisher gezeigten Varianten (exkl. Sturm) abweichen und es wird eine Rückkehr zu bewährten Mustern geben.
Das im Vergleich zu den Grazern schwächere Zentrum würde für die Rückkehr der Doppel-8 mit Braunöder und Jukic sprechen.
Der starke RV Kasius könnte durch einen offensiven LA Fischer gekontert bzw. aus dem Spiel genommen werden.
Fitz sollte alleine schon aufgrund etwaiger Freistöße am Platz stehen und wird sich wohl am rechten Flügel einfinden.
Als RV muss der gesperrte Ranftl ersetzt werden, wobei hier wohl eine umfangreiche Rochade eingeleitet wird. Martins nimmt seinen Platz als RV ein, womit Mühl die zentrale Innenverteidiger-Position übernimmt. Den Platz als LIV wird wohl entweder Baltaxa oder Meisl übernehmen.
Mit Gruber, Polster, Dovedan und Keles stehen vier schnelle und technisch versierte Spieler zur Verfügung, die ab der 60. Minute noch richtig Druck machen können.
Schiedsrichter und Ausblick
Schiedsrichter Weinberger hat die Karten eher “locker” sitzen und hat heuer in 21 Spielen bereits 99 gelbe Karten, 5 gelb-rote Karten, 4 rote Karten und 5 Elfmeter verhängt. Ein weiterer Grund warum Fitz in der Startelf stehen sollte.
Ich rechne mit einem knappen Heimsieg (2:1), einem Ausschluss und einem hitzigen Finish mit vielen Kontern.
Forza Viola!
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