Der Weg in die Meistergruppe

[dropcap]A[/dropcap]uch die aktuelle Saison ist erneut durch Höhen und Tiefen geprägt. Dennoch mischt der FK Wiener Austria wieder mit im Kampf um die sechs Plätze, die bereits bis 6. März einen Wegweiser für die Saison darstellen. 

Dann trennt sich die Bundesliga in die Meistergruppe (Plätze 1-6, “OPO”) und die Qualifikationsgruppe (Plätze 7-12, “UPO”), wobei es zum Abschluss der Saison noch Playoff-Spiele zwischen einzelnen Teilnehmern gibt, um den letzten Europacup-Startplatz zu ermitteln. 

Durch die erstmalige Berücksichtigung von direkten Duellen noch vor dem Torverhältnis und die knappe Ausgangslage in der Bundesliga (6 Vereine innerhalb von 5 Punkten), erhält die nun anstehende kritische Phase der Liga eine besondere Würze. 

Wo stehen wir?

Aktuell hält unsere Austria bei 21 Punkten aus 18 Spielen, das bedeutet Platz 7 – ex aequo mit dem TSV Hartberg, der aufgrund des bislang für uns positiven direkten Duells (4:3-Sieg in Hartberg) hinter uns auf Platz 8 gereiht ist. Für das direkte Duell werde ich in Folge ein (++) anreihen, sofern dieses fix für uns entschieden ist und ein (+) sofern wir zwar die Nase vorne haben, aber noch ein Spiel offen ist. Bei Gleichstand gibt es ein (==) bzw. (=) und im negativen Fall eben ein (- -) bzw. ein (-). 

Neben dem TSV Hartberg (21 / + ) liegen noch der LASK (20 / ++ ) und WSG Tirol (19 / ==) in realistischer Schlagdistanz hinter uns. Vor uns liegen in Reichweite die SV Ried (24 / ++ ), die Vorstadt (24 / == ) und die Austria Klagenfurt (25 / – – ).

Ganz kompliziert wird die Situation, sollten mehrere Vereine die gleiche Punktezahl haben, denn dann wird das direkte Duell dieser Kleingruppe ermittelt. Auch hier gilt dann: meiste Punkte aus den Duellspielen dieser Gruppe > bestes Torverhältnis in der Gruppe > meiste Auswärtstore in der Gruppe und erst dann kommt das Gesamt-Torverhältnis in der Liga zur Anwendung. 

Was müssen wir noch schaffen?

Wie immer ist die Zukunft leider schwer vorherzusehen, aber man kann sich an der Vergangenheit orientieren und eine Prognose wagen. Nach 22 Runden reichten in den vergangenen Saisonen jeweils eine ähnliche Anzahl Punkte am Ende für Platz 6 und damit die Qualifikation für die Meistergruppe: 

18/19: 30 Punkte
19/20: 26 Punkte
20/21: 30 Punkte

Zum bisher maximal erforderlichen Stand von 30 Punkten fehlen uns bei derzeit 21 Punkten ganze drei Siege aus vier Spielen, eine Herkulesaufgabe. Bislang erreichten wir 1,17 Punkte pro Spiel und müssten dies im Finish auf 2,25 Punkte pro Spiel steigern. 

Auch die aktuelle Saison verläuft in ähnlicher Weise. Die sechstplatzierte SV Ried hält aktuell bei 24 Punkten und kommt (unter Annahme einer konstanten Formkurve) auf 29,3 Punkte – runden wir auf 29 Punkte. 

Man kann Szenarien durchrechnen, die uns mit unter 27 Punkten (theoretisch sogar 24 Punkten) den Einzug ins OPO ermöglichen, aber dazu wäre punktgenaue Schützenhilfe der Konkurrenz erforderlich. Mit 28 oder 29 Punkten sieht die Sache schon besser aus und mit 30 Punkten müsste es eigentlich recht fix klappen. 

Unser Restprogramm lautet dazu wie folgt: 
– 12.02.2022 | A | Altach (derzeit Platz 12)
– 19.02.2022 | H | Hartberg (derzeit Platz 8)
– 27.02.2022 | H | WAC (derzeit Platz 3)
– 06.03.2022 | A | Admira (derzeit Platz 11)

Zwei Siege sind eigentlich Pflicht aus diesen vier Spielen, wenn man eine Chance auf das OPO haben will. Jeder weitere Sieg oder X oben drauf, wäre eine Absicherung bzw. Zugabe. 

Und die Konkurrenz?

Unsere engsten Konkurrenten haben ein auf dem Papier schwierigeres Restprogramm als wir. Rechnet man die aktuellen Platzierungen unserer vier Restprogramm-Gegner zusammen, kommt man auf Platz 8,5 – also stark “unterdurchschnittlich”. 

Die SV Ried muss noch zum WAC (Platz 3), empfängt dann die WSG Tirol (Platz 10), fährt nach Klagenfurt (Platz 4) und hat zum Schluss den Sturm Graz (Platz 2) zu Gast. Also ein Restprogramm mit einem Schnitt von Platz 4,75 also deutlich “überdurchschnittlich”. Auf der Habenseite sind 3 Punkte Vorsprung auf uns, jedoch ist das direkte Duell für uns entschieden. 

Die Vorstadt hat noch RBS zu Gast (Platz 1), fährt dann nach Graz (Platz 2) und Tirol (Platz 10) und empfängt zum Schluss die Austria Klagenfurt (Platz 4) zu Gast. Also mit einem Schnitt von Platz 4,25 das härteste Restprogramm der vier engeren Konkurrenten. Dazu kommen noch die Europacup-Spiele gegen Vitesse Arnheim in der zweiten Februarhälfte als weitere Belastung. Auf der Habenseite sind 3 Punkte Vorsprung auf uns, bei ausgeglichenem Duell. 

TSV Hartberg empfängt die Admira (Platz 11) und muss anschließend in ein Auswärts-Doppel gegen uns (Platz 7) und Sturm Graz (Platz 2), bevor sie zum letzten Spiel die WSG empfangen (Platz 10). Das Restprogramm ist mit einem Schnitt von Platz 7,5 nicht ganz so “einfach” wie unseres, aber doch besser als von Ried und Vorstadt. Sie stehen punktegleich mit uns aber wir haben im direkten Duell bislang die Nase vorne. Das Rückspiel dürfte also richtungsweisend sein. 

Der LASK hat noch Klagenfurt zu Hause (Platz 4), fährt dann zur Admira (Platz 11) und hat auch noch RBS zu Gast (Platz 1). Das Finale markiert das Auswärtsspiel in Wolfsberg (Platz 3). Somit ebenfalls ein Restprogramm mit einem Schnitt von Platz 4,75 wie Ried, also deutlich “überdurchschnittlich”. Wir haben zudem einen Punkt Vorsprung und das direkte Duell gewonnen, was schon eine gute Ausgangslage ist. 

Fazit

Es wird extrem eng! Ried und Vorstadt liegen einen Sieg vor uns, haben aber ein deutlich schwierigeres Restprogramm. Hartberg ist punktegleich und hat ein ähnliches Restprogramm wie wir und auch das direkte Duell ist noch offen. Der LASK wiederum hat ordentliches Potenzial im Kader und lauert einen Punkt hinter uns, hat aber ein schwieriges Restprogramm und das direkte Duell gegen uns verloren. 

Zwei Siege werden wir schon brauchen, aber ich glaube an unser Team und dass wir mehr als das schaffen. Ich rechne mit 28 Punkten (2-1-0 im Restprogramm) und damit einem gewissen Restrisiko, dass es sich trotzdem nicht ausgeht. 

Absolutes Schlüsselspiel ist das Duell mit Hartberg. Am 19. Februar wird also eine wichtige Weiche gestellt. 

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