Der violette 360°-Derbysieger-Blick: Woche #14

Der erste Blick zurück – nämlich jener nach Valencia – lässt sich vergleichsweise schnell abhandeln. Es war das dritte Auswärtsspiel der Veilchen in dieser internationalen Spielzeit und zum dritten Mal stand des selbe Fazit: eine hohe Niederlage, die nicht der Leistung entspricht und in den letzten 20-25 Minuten ihren Lauf nimmt, sodass sie am Ende zu hoch ausfällt.

So kam es auch gegen Villarreal. Wie bereits gegen Fenerbahce und Lech Posen, hat die Austria lange Zeit mutig und gut dagegen gehalten. Am Ende stand dennoch ein 5:0, weil das gegen so einen Gegner nötige Spielglück ebenso fehlte wie die letzte Konsequenz in der Verteidigung, speziell in der Schlussphase, in der sich die Austria-Elf zu leicht abschießen hat lassen.

Dass Marvin Martins und Andreas Gruber drei Tage später, im 337. Wiener Derby, wieder zur Verfügung gestanden sind, war sicherlich kein Nachteil. Die Veilchen liefen in Hütteldorf im 4-3-3 auf, was zum üblichen 4-2-3-1 kein großer, in den Feinheiten aber doch sichtbarer Unterschied war. Dalibor Babic hat diesen hier auf abseits.at gewohnt gekonnt analysiert, auch Simon Goigitzer hat hier auf 90minuten.at auf die taktischen Rahmenbedingungen des Derbys geblickt.

Mit Ausnahme der Rückkehrer Martins und Gruber, wovon Zweiterer gleich nach gut drei Minuten das 1:0 vorbereitet hat, rotierte Manfred Schmid in der Startelf nicht. Die Müdigkeit des internationalen Auftritts wurde in der zweiten Halbzeit sichtbar, als für Entlastungsangriffe womöglich die letzte Dynamik fehlte, die Austria sich etwas hinten reindrängen ließ, letztlich aber die Führung gut über die Zeit gebracht hat, obwohl einige Topchancen in der Offensive vergeben und so die Entscheidung verpasst wurde. Die Verletzung von Kapitän und Abwehrchef Mühl erschwerte die Aufgabe zusätzlich, wurde vom FAK-Trainerteam aber mit einer Umstellung auf eine Dreierkette abgefedert. Die Innenverteidigung Ranftl-Galvao-Meisl wird in dieser Konstellation wohl nicht allzu oft auflaufen, erbrachte in der vermeintlichen “Rapid-Viertelstunde” aber einen überwiegend guten Dienst. Generell hätte man wohl viel Geld gewonnen, hätte man im August eine Wette platziert, dass die Austria mit Matteo Meisl und Manuel Polster am Spielfeld einen Derbysieg feiert, aber gerade diese Personalien zeigen, dass eine erfolgreiche Mannschaft eben nicht nur aus elf Spielern besteht. Beide debütierten erst im September gegen die SV Ried. Für Meisl war es der zweite Bundesliga-Einsatz, für Polster nach einer Halbzeit in Valencia der zweite KM-Einsatz in Folge.